Diagnose
Ein erworbener Immundefekt tritt bei einigen Krebserkrankungen häufig auf und wird leider oft nicht rechtzeitig erkannt. Eine frühzeitige Diagnose und — wenn notwendig — Therapie ist wichtig für Patienten und sollte Teil einer Krebsbehandlung sein.Symptome und Warnzeichen
Symptome eines sekundären Immundefekts sind häufige, wiederkehrende und schwere Infekte – beachten Sie mögliche Warnzeichen, die unten in der Tabelle zu finden sind.Infekte und Immunschwäche erkennen und behandeln – Sprechen Sie mit Ihrem Arzt!
Folgende Beschwerden sollten umgehend mit einem Arzt besprochen werden: | Warnzeichen für einen sekundären Immundefekt: |
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Schon wenn eines der Warnzeichen für einen sekundären Immundefekt bei Ihnen vorliegt, sollten Sie aktiv werden und neben Ihrem Hausarzt auch mit Ihrem Onkologen darüber sprechen. Es gibt Möglichkeiten, die Infekthäufigkeit und -dauer deutlich zu verringern.
Die Warnzeichen können Sie sich hier als PDF herunterladen.
Bestimmte Blutkrebserkrankungen, wie die chronische lymphatische Leukämie oder das multiple Myelom, haben häufig einen Immundefekt zur Folge. Zusätzlich können manche notwendigen Therapien einen schwächenden Einfluss auf das Immunsystem haben. Gegebenenfalls können dann Maßnahmen zur Immunstärkung getroffen werden.
Dem Immundefekt auf der Spur
Um einen Immundefekt zu diagnostizieren, wird zusätzlich zur Einschätzung der Infekthäufigkeit und -schwere durch Ihren Arzt das Blut untersucht. Im Blutbild werden die unterschiedlichen Formen der Leukozyten ausgezählt. Damit kann zum Beispiel eine Leukopenie erkannt werden.
Außerdem wird die Menge an Immunglobulinen im Blut untersucht. Diese werden in verschiedene Hauptklassen eingeteilt, die für unterschiedliche Funktionen im Körper verantwortlich sind. Immunglobuline der Klasse G (IgG) sind die Antikörper, die mengenmäßig am häufigsten im Blut vorkommen. Sie bestehen aus mehreren Untertypen und sind Teil des immunologischen Gedächtnisses. Die Untertypen, oder auch Subklassen, können ebenfalls bestimmt werden, um ein noch genaueres Bild eines möglichen Immundefekts zu bekommen.
Auf Basis der Untersuchungsergebnisse werden Behandlungsmöglichkeiten von Ihrem Arzt festgelegt. Der IgG-Wert sollte beispielsweise zwischen 7 und 16 g/l (Gramm pro Liter) liegen. Ein IgG-Spiegel deutlich unter 7 g/l kann ein wichtiger Indikator für die Behandlung mit Immunglobulinen sein.
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